Gott und die Beatles

Straßenmusik in Portovenere 1979Die Idee, dass ich Gitarre spielen lernen sollte, stammt von meiner Mutter. Ich hatte Glück, das andere Instrument, das sie mochte, war die Klarinette, die fiel meinem Bruder zu. Meine Eltern schickten mich in zwei Gitarrenkurse, in dem ich nur lernte, dass ich wohl Linkshänder bin und entsprechend meine Saiten anders aufgespannt bekam. Gitarrespielen lernte ich erst, weil es ein bewunderter Klassenkamerad konnte. 

Dann musste die Gitarre überall hin mit und ich würde dadurch berüchtigt, dass ich das "Beatles Complete" jeden Tag auch mit anderen vorwärts und rückwärts spielte – entgegen allem eher weniger freundlichen Echo. Ich erhielt ein paar Privatstunden, wo ich Noten lesen lernte, weil ich die Lehrerin gut leiden konnte. Dann kam ich auf das Peter-Cornelius-Konservatorium, lernte klassische Gitarre und tatsächlich etwas, obwohl ich statt zu üben lieber weiter Beatles spielte oder die ersten Gehversuche als Songschreiber machte. Ich habe mich sogar bei der "Bravo" 1978 bei einem Songschreiberwettbewerb beworben, für den ich einen Song namens "Rollin‘ in the night" zuhause mit Klampfe und Kassetten-Recorder aufgenommen hatte. Warum daraus nichts wurde, verstehe ich bis heute nicht.

Mit meinem Bruder zusammen machte ich gelegentlich Straßenmusik, einmal auch im Urlaub in Italien, um Geld für einen Disco-Besuch zusammenzukriegen (Bild oben). Es klappte wunderbarerweise, vielleicht war es auch nur Mitleid.

HMP & DidiIn den alljährlichen Zeltlagern unsere Jugendgruppe GCL (Gemeinschaften Christlichen Lebens) wurde dann täglich beim Gottesdienst musiziert und auch da lernte ich etwas dazu. Oder wenn wir beim "Lagerzirkus" Musiknummern für den elterlichen Besuch aufführten (Bild links, der Doc ganz links). Ehrlich, egal, wie furchtbar schlecht es objektiv gewesen sein mag. Es machte Mut und war eine gute Schule. In dieser Zeit schrieb ich auch einige Mottolieder für die Zeltlager von unterschiedlicher Qualität. Das erste (1980) war trotz einiger Ideen stümperhaft – und dennoch erinnern sich die Kumpels von damals daran noch mit einiger Nostalgie.