Nach dem Ende von Xerxes und der Schulzeit wurde gemeinsames Musizieren zunächst einmal selten, außerdem musste ich ja das Leben in den Griff kriegen. Ich verlegte mich aufs Song- und Texteschreiben in der vagen Hoffnung, daraus würde mal was. Eines muss man sagen: Ich habe dabei das Songschreiben gelernt. Ich schrieb weniger, dafür immerhin Songs, die auch Songs waren und nicht ein holpriger Text, mit untauglichen Versuchen, nicht im Drei-Akkorde-Schema hängen zu bleiben. Auch die Texte wurden besser. Ich begann weniger zu wollen und mehr zu machen – auch Zivildienst und VWL-Studium.
Zum Live-Spielen taugten immer noch die Jahrestreffen der Jugendgruppe GCL. 1984 spielte ich allein – unter anderem "Don’t let it hurt you". Da auf den Jahrestreffen immer eine Reihe von Musikern dabei war, gab es später Ad-hoc-Bands. Mit einer ohne Namen spielten wir "Summertime Blues" und "Satisfaction". Dadurch ermutigt, stellte ich mich 1985 bei einer Funkband vor, aber es wäre zu viel der Ehre zu sagen, dass ich mich da blamierte.
1988 kam ich bei dem Treffen mit den Keyboardern Bernhard R. und Clemens sowie Gitarrist Carsten B. zusammen. Letztere kamen aus der Indie-Richtung, Bernhard und ich hätten lieber damals angesagte Hits gemacht. Das Kompromiss-Programm bestand aus Songs von Killing Joke, Deep Purple, Thomas Dolby uam. – und "Spaceship to the stars" von mir. Auf die Frage, wie der Bandname sei, war das Erste, was mir einfiel: "Jakobs Dröhnung".
Wir waren anscheinend gut genug für einen Gig in Trier, wo wir unter dem Namen "Patina Grecque" antraten, auch meine Idee, aber anscheinend sind meine Ideen für Bandnamen nicht gut (Wer nennt eine Band schon "Xerxes", tss). Dort spielten wir auch wieder "Spaceship to the stars". Ein paar Songs brachten wir echt nicht schlecht, wie Sagas "Wind him up", ein paar waren katastrophal. Zusammen gehalten wurden wir von einem Drum-Computer, der immer mehr als eine Minute brauchte, um einen Song zu laden, weswegen ich immer einen kompletten Nonsense erzählen musste, um die Zeit zu überbrücken. Der Gig brachte uns netto etwa 3,50 D-Mark, der Rest ging auf den Sprit drauf. Wir trafen uns danach noch mal, sprachen übers Weitermachen – und trafen uns nie wieder.
Patina Grecque: Spaceship to the Stars
Patina Grecque: Homebreakers (The Style Council) und Wind him up (Saga)