Über die Inhalte von Rocco E. Lectro

Rage: Manchmal ärgert man sich über Menschen, die man liebt. Und wenn man wütend ist, muss der Dampf raus. Ein rockige Basis aus Les-Paul-Akkorden, fettem Bass und knalligem Schlagzeug, darüber Synthesizer-Melodien und ein bisschen Sitar und ein Möchtegern-Dudelsack.

Ain’t misbehavin‘: Wer in seinem Leben etwas erreichen will, muss das Hirn einschalten. Man kann nicht immer alles bekommen, immer gewinnen. Also muss man sich überlegen, was einem langfristig wichtig ist und sich nicht auf Nebenkriegsschauplätzen und Alltagsstreitereien verzetteln. Was passt da besser als ein stampfender Rock’n Roll mir Reminiszenzen an ELO und die Beatles?

Broken Child: Kinder sollten fröhlich und voller Hoffnung sein, nicht depressiv und schon in jungen Jahren an sich um am Leben verzweifeln, nicht voll unterdrücktem Zorn, bis die Mutlosigkeit in einen Zusammenbruch mündet. Dieser ist aber nicht das Ende – doch wie es weiter geht, bleibt ungewiss. Ein einfaches, trauriges  C-moll-Thema mit kurzem Ausflug über die verminderte Quinte. Disharmonien als Inkarnation der Anflüge von Verzweiflung und Zorn.  Der Zusammenbruch als Cluster.

Changing Partners: "Ich liebe sie!" "Steffi?" "Ach, das war gestern!" Irgendwann muss Partnersuche mal zu Ende gehen. Sonst wird das nie was. Und auf Dauer gibt es keinen ewigen Idealpartner. Es kann aber trotzdem gut funktionieren. Musikalisch was ich gern tue: Durch Verschieben einzelner Töne eine interessante Harmoniefolge erreichen. Zu A-moll die Sext und schon ist man auf dem halben Weg zu einem H-Dur-Septimakkord, wenn man die Quint um einen Halbton absenkt.

Eines harten Tages Nacht: Einer der wenigen Songs aus frühen Tagen, de ich heute noch mag. Nach einem lebhaften Intro steigert sich der Song langsam und mündet  in ein eingängiges triumphales Schlussthema mit einer simplen in Halbtönen aufsteigenden Melodie. Ein bisschen Bombast mit Synthi-Chören und einer Gitarre, bei der Robin Trower (Procul Harum) im Hinterkopf herumspukt. Textlich geht es um die Bedeutung des Lebens.

After the war: Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als der Song entstand. Es war ein kalter Februartag 1990  und der Umbruch in Osteuropa lief auf Hochtouren. Ich kam nach Hause und das war das Ergebnis. Textlich vielleicht nicht ganz gelungen ist es simpler Drei-Akkorde-Rock und lebt von der Variation zwischen Oktav und Septim.

Die Kugeln: Ich stehe auf Gedichte klassischer Art. Es sind ungesungene Lieder. Und Morgenstern hat Humor. Und ich mag alte Moogs. Ein bisschen Neue Deutsche Welle, ein bisschen Kraftwerk, jedenfalls in guter Kraut-Tradition. Ich hoffe, das Traumhafte und das "Grugeln" kommt zur Geltung.

Unsterblich: Der neueste Song auf dem Album. Wenn wir aus Corona etwas lernen sollten, dann was wir schon vorher hätten wissen sollen: Das Leben ist ein wertvolles Geschenk aus dem wir das Beste machen sollten, weil es zerbrechlich ist und wir nicht alles im Griff haben. Ein dominantes Thema in H-Moll/E-Dur, mit Zwischenteilen, die harmonisch viel ausreizen. 

The Brooding: Das Grübeln, das einsetzt, wenn alles schief zu gehen scheint und man so richtig die Hoffnung verloren hat. Wieder eine einfache Melodielinie (c-h-b-a), die eine interessante Harmonieverschiebung erzeugt. Meine Empfehlung an Gary Numan und David Bowie. 

Weck-Rap: Wenn mer aus der Meenzer Gegend kummt, kummt mer um die Fassenacht net erum. Des is mei Hommasch. Was wie 80er-Disco beginnt, endet am Ende mehr bei Camel.